26072020-2256:M

Die Maskenpflicht ist nun seit 3 Tagen wieder eingeführt, primär – so heißt es – um Risikogruppen zu schützen. Ganz offen wird aber auch davon gesprochen, dass es um eine Signalwirkung geht, um ein Zeichen, das gesetzt wird, damit die Menschen nicht zu sorglos werden, was sie eigentlich schon wieder geworden sind. Also Signalpolitik, die Gesichter werden gebrandet, um sichtbar zu machen, was unsichtbar ist. Es wäre schräg, wenn das wirklich notwendig ist und nicht wirklich jeder auf sich und vorher noch auf andere achtet. Aber so ist es wohl. Man könnte es für selbstverständlich halten, dass der Anstand zum Beispiel den Abstand gebietet. Aber wir alle wissen, oft übersieht man eine zu große Nähe, übertritt den zu achtenden Schutzraum, den jedeR ebenso unsichtbar um sich trägt. Don`t stand so close to me.

Das eigentliche Thema, nein, Problem dürfte aber ein altes sein, an das man sich schon vielzusehr gewöhnt hat, bzw das so wenig wahrnehmbar war. Die großen Ausbrüche gibt es in den Tourismus-Hotspots, wo Massen sich an die schönen Orte schieben oder durchgeschoben werden. In Schlachthöfen, wo Menschen als Leiharbeiter unmenschliches leisten und abends in ihre Massenquartiere absteigen, noch weiter absteigen als sie es ohnehin schon sind. In Fabriken, wo am Betriebsgelände Container-Dörfer aufgetürmt werden, wo Menschen nicht angestellt sondern nur über Nacht abgestellt werden, damit sie nach ein paar Stunden Schlaf wieder ihre Schicht antreten können. Da grassiert der Virus, er ist zu allererst ein Virus der Ausbeutung.

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