Martin, ich bewundere dich für deine unerschrockene Ambition den Klassenkampf wieder aufzunehmen. Es rührt mich, und auch wenn die Umstände die dazu führen wohl tatsächlich 0-Positiv sind, so ist das Feuer das in dir lodert und dass mein Kämpferherz sogar durch die toten, kalten, kabellosen Leitungen des Internets, erwärmt, A-Positiv.
Während du die Revolution planst, swingt bei mir gerade alles in eine andere, äußerst bedenkliche Richtung, und ich frage mich woher und warum? Die Langeweile ist es nicht, denn langweilig ist mir keinesweg, eher das Gegenteil ist der Fall, mein Puls ist hoch, meine Nerven unter ständiger Anspannung, ich ann das Wort ‚Papa‘ nicht mehr hören. Es ist wie ein Nadelstich in mein Trommelfell, lässt mich jedesmal zusammenzucken und a liebsten würde ich schreien. Aber ich schreie nicht. Nein, ich kompensiere anders, ganz anders, völlig absurd, und wie gesagt besorgniserregend. Es fällt mir wirklich nicht leicht es zuzugeben, aber Martin, ich bin kurz davor ein Foto von meinem Mittagessen auf instagram zu posten. Ja. Das muss man jetzt erst mal verdauen. Aber zuerst, bevor man es verdaut, muss man es fotografieren.
Es wird noch schlimmer. Ich habe darüber nachgedacht das Backen zu erlernen, nur um meine ersten Cupcakeversuche ins Internet zu stellen. Was ist bloß los mit mir? was geht hier vor?