20052021-1948:M

Den Jahrestag haben wir verpasst, sowieso nicht gefeiert. Ist es, weil wir irgendwie eingeschlafen sind, weil wir nach einem Jahr Pandemie schon müde sind oder – schlimmer – weil wir schon lethargisch sind? Spätestens mit Jahresende 2020 war klar, dass es noch nicht vorbei ist, war auffallend, dass immer mehr Menschen wegbrachen, also sich mit dem Aufraffen schon etwas schwer tun. Mir fehlt die Kunst, mir fehlt der Besuch von Theatern, wo hinter verschlossenen Türen teilweise und ohne Perspektive geprobt und höchstens noch gestreamt wird. Und deswegen werde ich mich am 1. April (kein Scherz) sechs Stunden in einen Zug setzen, um zu einer Premiere zu fahren. So ganz kann ich es noch nicht glauben, aber der Teil von Österreich, wo die Premiere stattfinden wird, ist gerade der einzige, wo es zumindest aktuell erlaubt wäre. Und schon bin ich überfordert. Karten buchen, Tickets buchen, Hotel buchen. Wo kann ich mich zeitnah testen? Wieviel FFP2-Masken und wieviel Liter Desinfektionsmittel muss ich mitnehmen? Fühlt sich jetzt schon stressig an, stundenlang im Zug zu sitzen und mein Gedanken kreisen seit Tagen allein um die Angst, dass der Zug Verspätung hat und ich die Vorstellung verpasse, also völlig umsonst so lange und so weit gereist sein könnte. Das lähmt mich so sehr, dass ich noch nichts gebucht habe. Vielleicht ist die Premiere jetzt auch schon ausgebucht…

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