Mein lieber Martin,
bin gerührt von deiner letzten Nachricht. Ich danke dir. Das sich jemand sorgt um einen, sorgt tatsächlich schon für Besserung.
Denn ja, man wird ja wenig gesehen im Moment, weil es sind wenige Leute um einen herum. Und auf den socials hat man nicht die Reichweite um sich um Zuge einer Liveschaltung wirklich gesehen zu fühlen. Hat man einfach nicht, die Reichweite. Und gesehen werden, das wollen wir alle. Auch wenn wir es uns nicht gern eingestehen. Und im Zuge dieses, sich nicht gern eingestehen, versuchen wir dann noch mehr zu verschwinden. Gefährlich jetzt, denn wie du sagst, wer jetzt verschwindet ist womöglich wirklich weg.
Ich bin nicht verwickelt, nicht sehr. Aber ich fühle mich verwickelt, unentwirrbar verwickelt. In viel zu vielen Kleinigkeiten.Die online-Party gestern hab ich verpennt. Nicht geschlafen, ich war wach, aber habe es wach verpennt, weil mein Hirn ist auf Halbmast.
Diesbezüglich komme ich auf deine Ratschläge zurück. Insbesondere auf den, den Wein betreffenden. Ich habe nämlich tatsächlich, seit beginn dieser Quarantäne, noch keinen einzigen Tropfen Alkohol angefasst und womöglich ist das mein erster Fehler. Und womöglich sollte ich schon morgen tatsächlich die Weinbauern in meiner Umgebung abklappern, deren Wirtschaft, und meine Laune etwas ankurbeln. Wenn’s klappt. Vielleicht noch ein paar halbgut getestete pills obendrauf.
Denn, um in den Worten des Amerikanischen Präsidenten zu sprechen:
In diesem Sinne, pile up! Und Meme up! Sure!