Ich komme jetzt immer erst am Abend dazu, zu schreiben. Irgendwie auch dir zu schreiben. Ich habe die letzten 2 Tage einen riesigen Erdhügel in unserem Garten abgetragen, der auch völlig versteint und verwurzelt war. Tiefsitzende Wurzeln von Schilf, dessen Wiederkehr ich unbedingt verhindern will. Auf jeden Fall ist dieser unmotivierte Haufen 40 Scheibtruhen voll mit Wurzelwerk, Steinen und vor allem unbrauchbarer Erde mitten in unserem Garten nun weg. Heute habe ich mich noch daran gemacht unser Gemüsebeet wieder vom Unkraut zu befreien, ebenfalls stundenlange Arbeit, alles verwachsen. Ich sehe aber langsam schon die Sonne am Horizont, also dass ich in diesem Beet dieses Jahr wieder etwas anpflanzen kann und vielleicht den Kampf gegen das nicht essbare Grünzeug gewinnen könnte.
Irgendwo dazwischen habe ich mir übrigens einen Zeck eingezogen, wahrscheinlich schon vor 2 Tagen, gestern habe ich ihn dann entfernt, aber die Stelle juckt noch immer. Hab ich natürlich gleich gegooglet und das erste Suchergebnis sagte schon: Oh, ganz schlecht, wenn´s juckt, ist es ernst, dass könnte Borreliose sein. Da kommen die Todesängste wieder, wobei diese Erkrankung wahrscheinlich nicht den Tod aber zumindest chronische Schmerzen nach sich ziehen könnte. Könnte, gerade ist die rote Stelle schon etwas kleiner geworden. Warum ich das einschätzen kann? – Weil ich sie mit Filzstift umrandet habe. Vielleicht werde ich aber dennoch nun selbst zum Gemüse.
Ich denke auf jeden Fall nach, was jetzt alles noch im Hausumfeld passieren könnte (könnte … vielleicht wird!), wo man dann bestenfalls ins Krankenhaus eingeliefert wird und sich dann potentiell mit Corona ansteckt und von zurecht überforderten Ärzten mieslaunig behandelt würde oder eben stirbt. Stell dir vor, die Welt beschäftigt sich mit der Bewältigung von einer der größten Krankheitswellen der letzten hundert Jahre, Menschen sind krank, zuviele sterben, und man stirbt auch, allerdings allein aus einer Unachtsamkeit. Ein Zeckenbiss, von der Leiter fallen, an einem Apfel ersticken, sich mit dem Messer in den Hals stechen, großflächige Verbrennungen durch Nudelwasser, Ausrutschen auf den Stiegen und Genickbruch, eine unabsichtlich herbeigeführte Explosion und so weiter. Solche Gedanken versöhnen mich schon wieder mit dem Gedanken, dass es so sein könnte, weil es einfach lächerlich wäre.
Dazu passt das folgende Lied:
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